Für frühe Forscher und Eroberer muss es etwas ganz besonderes gewesen sein, neue Inseln zu entdecken. Heute kennt man hingegen alle Inseln, die es so auf der Erde gibt – so glaubt man zumindest! Denn die Inseln in diesem Beitrag sind echt außergewöhnlich. Euch erwarten unter anderem eine Insel, deren Bevölkerung durch pures Glück reich wurde, eine Horror-Insel, für die man starke Nerven braucht, und eine Insel, die kein Mensch betreten darf. Also bleibt dran, hier bei Wissenswert!
Nr. 1 – Tuvalu
Beginnen wir mit einer Insel beziehungsweise Inselgruppe, die einer der kleinsten Staaten der Welt ist und die durch eine ziemlich ungewöhnliche Einkommensquelle dauerhaften Reichtum erlangte: und zwar zu Tuvalu. Tuvalu liegt im Pazifischen Ozean und verfügt über gerade mal 11.650 Einwohner. Kaum ein Land der Welt wird weniger besucht, und nur etwas über 1.000 Touristen kommen jährlich hierher. Auch wirtschaftlich sah es lange Zeit schlecht aus, denn die Einwohner lebten fast nur von Fischfang und dem Verkauf von Kokosnüssen. Dies änderte sich allerdings, als die internationale Organisation für Normung die jeweiligen Online-Domain-Endungen festlegte. Deutschland bekam zum Beispiel .de, Österreich bekam .at und Tuvalu bekam .tv. Diese Entscheidung hatte große Folgen.
Denn die Endung .tv war schnell beliebt und begehrt bei Fernsehsendern und Medienunternehmen auf der ganzen Welt, und weil es auf Tuvalu selbst kaum Verwendung für die Domain-Endung gab, verkauften die Inselbewohner die Rechte daran für 50 Millionen Dollar, wovon sie jedes Jahr 5 Millionen Dollar erhalten. So konnte sich Tuvalu nicht nur die Aufnahmegebühr für den Beitritt zu den Vereinten Nationen leisten, sondern konnte auch Straßen bauen, Straßenbeleuchtung einrichten, Stromleitungen verlegen und Autos und Motorräder kaufen sowie viele weitere Anschaffungen tätigen, um das Leben auf der Insel zu verbessern. Nur durch den Domainverkauf alleine können fast 14 Prozent der gesamten staatlichen Ausgaben gedeckt werden, und die Insel gilt heute als eine der wohlhabendsten Inseln im Südpazifik.
Nr. 2 – North Sentinel Island
Weiter geht’s auf unserer Liste der außergewöhnlichsten Inseln mit einer Insel, um die sich viele Geschichten ranken – die aber tatsächlich der modernen Menschheit noch völlig unentdeckt ist ist: Und zwar geht es um North Sentinel Island. North Sentinel Island liegt im indischen Ozean und gehört zu den wohl unberührtesten Orten, die es auf der Welt überhaupt gibt. Der Grund hierfür sind die Inselbewohner, die jeden Kontakt zur Außenwelt strikt ablehnen und sogar aktiv verhindern. Obwohl die Insel schon 1880 das erste Mal von einem Ausländer betreten wurde, konnte sie seitdem nicht wirklich mehr erforscht werden. Damals wurden nämlich einige Sentinelesen durch die Forscher verschleppt, und die Einwohner sind seitdem nicht gut auf Fremde zu sprechen. Genauer gesagt bringen die etwa 50 dort lebenden Sentinelesen nämlich jeden Eindringling zur Strecke – und selbst Hubschrauber, die die Insel überfliegen wollen, werden mit Pfeilen beschossen.
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Seit 1996 ist es daher auch komplett verboten, die Insel zu besuchen, und die Sentinelesen werden seitdem weitgehend in Ruhe gelassen. Wer sich nicht an das Verbot hält, bezahlt dies mit seinem Leben. Und so ist über die geheimnisvolle Insel auch heute nichts bekannt, außer dass die Bewohner dort sehr ursprünglich wie ein Steinzeitvolk in Hütten im dichten Wald zu leben scheinen und dass North Sentinel wohl die einzige Insel der Welt ist, die für die moderne Zivilisation nicht erreichbar bleiben wird.
Nr. 3 – Isla de las Muñecas
Weiter geht es mit einer wirklich unheimlichen Insel, nämlich der Isla de las Muñecas vor Mexiko, die auch als Insel der Puppen bekannt ist. Überall auf der kleinen Insel sind zig hunderte von verstümmelten Puppen aufgehängt, denen Gliedmaßen oder Augen fehlen, und so kommt man sich vor wie in einem Horrorfilm, sobald man die Insel betritt. Nachdem im Jahr 1951 ein kleines Mädchen im Meer ertrunken war und vom einzigen Einwohner der Insel, dem Fischer Julián Santana Barrera, am Strand gefunden wurde, fühlte sich dieser ständig vom Geist des Mädchens verfolgt. Er hörte ihre Schreie in seinem Kopf, und der Geist forderte Spielzeug von ihm. Aus diesem Grund fing der Fischer an, verstümmelte Puppen in den Bäumen aufzuhängen, um den Geist abzuschrecken.
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Nachdem Barrera fast 1000 Puppen auf der Insel aufgehängt hatte, ertrank er selbst im Jahr 2001 – ausgerechnet 50 Jahre, nachdem er das Mädchen gefunden hatte, und ausgerechnet an der exakt gleichen Stelle, an der auch das Mädchen umkam. Heutzutage wird die Insel nur noch von Touristen besucht, und einheimische Jugendliche übernachten als Mutprobe auf ihr, während die Puppen in den Bäumen sich im Wind bewegen und so die eigentlich schöne Insel zu einem der unheimlichsten Orte der Welt machen.
Nr. 4 – Bikini Atoll
Weiter geht es mit der Insel, von der das beliebte gleichnamige Kleidungsstück seinen Namen hat, nämlich dem Bikini Atoll. Das Bikini Atoll liegt im pazifischen Ozean und wurde in den 40er- und 50er-Jahren von den USA zum Test ihrer Kernwaffen genutzt. Nachdem die Amerikaner alle Bewohner der Insel umgesiedelt hatten, um hier ihre Bomben zu testen, war lange nicht denkbar, dass hier jemals wieder Menschen leben könnten. Die Bomben verstrahlten die Insel und machten sie so unbewohnbar.
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Mittlerweile ist die Insel aber kein Sperrgebiet mehr, und man darf sie nicht nur besuchen, sondern es leben tatsächlich sogar wieder einige Menschen hier. Nämlich Arbeiter, die die Insel wieder auf Vordermann bringen sollen, und Einheimische, die hier ihren festen Wohnsitz haben. Dennoch ist das Leben auf dem Bikini Atoll alles andere als gewöhnlich. Äußerlich sieht zwar alles nach einem tropischen Paradies mit weißen Sandstränden und Palmen aus. Aber weil die Strahlengefahr immer noch besteht, werden die Arbeiter, die hier leben, alle drei Monate ausgetauscht. Tausende Kubikmeter von atomarem Müll wurden verbuddelt und mit einer riesigen Betonhülle abgedeckt. Wie hoch die Gefahr wirklich ist, kann aktuell noch niemand einschätzen. So bleibt das Bikini Atoll vielleicht für immer ein verlorenes Paradies, das zwar traumhaft aussieht, aber zu gefährlich ist, um jemals wieder richtig bewohnt zu werden.
Nr. 5 – Love Island
Kommen wir nun zu einer Insel, auf der es im Vergleich deutlich fröhlicher zuging. Und zwar geht es um die sogenannte Love Island in Kolumbien. Die private Insel, die sogar über einen YouTube-Kanal mit fast 4000 Abonnenten verfügt, ist ein Urlaubsparadies für liebesdurstige Urlauber aus aller Welt. Für umgerechnet etwa 5.200 Euro bekommen die Besucher hier 4 Tage lang Party, Prostituierte, Essen, Alkohol und diverse andere Substanzen rund um die Uhr. Ganze 60 Frauen kümmern sich um die jeweils nur 30 Gäste, die sich gleichzeitig auf der Insel aufhielten. Weil die Insel an der Karibikküste aber für große Empörung bei Politik und Medien sorgte, muss die Liebesinsel allerdings umziehen – und zwar auf ein anderes, etwas kleineres Inselgebiet. Wie die Betreiber erklärten, wird die Insel trotzdem weiter existieren, nur eben an einem anderen Ort.
Nr. 6 – Das Great Pacific Garbage Patch
Weiter geht’s mit einer Insel, die eigentlich niemals existieren sollte, traurigerweise aber wirklich entstand. Und zwar geht es um das Great Pacific Garbage Patch. Dabei handelt es sich nämlich um eine riesige Insel nordöstlich von Hawaii befindet, die ausschließlich aus Müll besteht. Die gigantische Müllinsel ist unfassbare 4,5 Mal so groß wie Deutschland und besteht aus etwa 80.000 Tonnen Plastikmüll, alten Fischernetzen und Kleinteilen. Traurigerweise entsteht auf der Insel auch kein neues Leben, vielmehr endet dort das Leben der meisten Tiere, die zur Insel gelangen.
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Inseln wie diese entstehen durch Müll, der vom Land ins Meer gelangt, und durch Boote, die ihre alten Netze und ihren Müll über Bord werfen. Durch Meeresströmungen sammelt sich der Müll dann an bestimmten Stellen. Der Great Pacific Garbage Patch ist dabei aber die größte Müllinsel weltweit. Obwohl das Problem Forschern bereits seit über 20 Jahren bekannt ist und die Müllinsel immer weiter wächst, konnte noch keine Lösung gefunden werden, um das Problem zu beseitigen. Immerhin gibt es aber schon mehrere Initiativen, die den Müll einsammeln, um ihn zu vernichten oder zu recyceln. Auch Fischer helfen dabei, den Müll einzusammeln. Von alleine wird sich das Problem definitiv nicht lösen, da es teils hunderte von Jahren dauern würde, bis sich der Müll auflöst.
Nr. 7 – Hashima (Gunkanjima)
Kommen wir zum Schluss zu einer Insel, die durch ihr ungewöhnliches Aussehen nicht nur wie eine Filmkulisse wirkt, sondern tatsächlich schon als Drehort für den Film „Battle Royal“ diente und in einer Manga-Serie und einem Videospiel vorkam. Die Insel mit dem Namen Hashima gehört zu Japan und ist besser unter ihrem Spitznamen Gunkanjima bekannt, was so viel wie „Kriegsschiff Insel“ heißt und ihre Form beschreibt. Früher, von 1887 bis 1974, wurde hier unter See Kohleabbau betrieben, und Gunkanjima verfügte mit über 83.000 Einwohnern pro Quadratkilometer über eine der höchsten Bevölkerungsdichten, die es jemals auf der Welt gab.
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Die Arbeiter lebten auf engstem Raum in hohen, mehrstöckigen Gebäuden und hatten jeder nicht einmal 10 Quadratmeter für sich zur Verfügung. Trotzdem wurde ihnen auf der Insel neben einer guten Bezahlung auch Luxus geboten, den es zu damaliger Zeit auf dem Festland kaum gab. In ihrer Freizeit standen den Arbeitern zum Beispiel 25 Geschäfte, eine Kegelbahn, Gaststätten, ein Swimming Pool, ein Bordell und andere Annehmlichkeiten zur Verfügung. Mittlerweile sind alle Gebäude auf der Insel verlassen und verfallen und erinnern an verlassene Gebiete wie Tschernobyl. Tatsächlich leben seit Jahrzehnten keinerlei Einwohner mehr hier, und sogar das Betreten der Insel war viele Jahre lang aufgrund der Einsturzgefahr komplett verboten. Mittlerweile können Touristen die Geisterinsel besichtigen.
Das war es auch schon mit den außergewöhnlichsten Inseln der Welt. Schreibt uns doch mal in die Kommentare, ob ihr euch vorstellen könntet, auf einer der Inseln zu leben. Ansonsten hinterlasst uns gerne eine Bewertung und schaut für weitere spannende Inhalte unbedingt auf unserer Startseite vorbei! Bis zum nächsten Mal, hier bei Wissenswert.
Bildquelle Titelbild: Instagram