Nein, das hier ist kein Fake und auch kein Ausschnitt aus einer bösen Comedy-Show. Dies ist ein Ausschnitt aus dem Stream der YouTuberin Playmate Tessi, in dem es tatsächlich so scheint, als würde sie sich über die Krebserkrankung einer Zuschauerin lustig machen. Damit hat sie für viele nicht nur eine Grenze krass überschritten, sondern sich in aller Öffentlichkeit eine Respektlosigkeit erlaubt, die ihr einen riesigen Shitstorm beschert hat. Allerdings blieb es nicht nur bei diesem Shitstorm, denn dieser Stream hatte tatsächlich nicht nur schreckliche Konsequenzen für die YouTuberin, sondern vor allem für ihre Familie.
In diesem Beitrag wollen wir euch daher die ganze Geschichte hinter diesem skandalösen Stream vorstellen, in dem es eine bis dato recht unbekannte YouTuberin wohl tierisch lustig fand, dass eine ihrer Zuschauerinnen nach einer Chemo-Therapie ihre Haare verlor. Die Folgen dieses Streams waren nämlich gravierend. Es wird nicht nur extrem spannend, sondern auch sehr lehrreich, denn dieser Stream ist ein perfektes Beispiel dafür, wie toxisch das Internet und Social Media für das Zusammenleben der Menschen manchmal sein kann. Also bleibt dran, hier bei Wissenswert!
Wer ist Playmate Tessi überhaupt?
Bevor wir zu dem eigentlichen Skandal und seinen Folgen kommen, wollen wir euch zunächst aber zeigen, wer Playmate Tessi überhaupt ist. Denn auch wenn dieser Stream in einigen Reddit-Foren für Schlagzeilen gesorgt hat, ist die Streamerin nach wie vor ziemlich unbekannt. Hinter dem YouTube-Account Playmate Tessi steckt nämlich in Wirklichkeit ein amerikanisches Mädchen names Maya, die vermutlich vor Kurzem 18 Jahre alt geworden ist. Maya bezeichnet sich selbst als Influencerin und ist neben YouTube auch noch bei Twitter, Instagram und vor allem bei OnlyFans aktiv, also einer Plattform, bei der man für zahlende Kunden nicht ganz jugendfreie Inhalte erstellt. Auf all diesen Kanälen ist Maya bisher allerdings ziemlich unerfolgreich. So folgen ihr bei Instagram lediglich etwas mehr als 2.089 Accounts, und auch bei YouTube liegt die Abo-Zahl bei etwas weniger als 3.700.
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So trug sich der schreckliche Vorfall Anfang 2021 zu
Und obwohl sie mit ihrem Content nur sehr wenige Zuschauer erreicht, streamt sie mehrmals täglich, wie sie ganz banale Dinge tut, eine Pizza isst oder einfach nur am Schlafen ist. Allerdings kam es Anfang Januar 2021 zu besagtem Stream-Moment, mit dem Playmate Tessi nicht nur zu trauriger Berühmtheit kam, sondern auch ihre Familie an den Rand des Abgrunds geführt hat. Der Inhalt dieses Streams bestand zu großen Teilen daraus, dass sich Playmate Tessi über die App Omegle mit fremden Menschen unterhielt und sich dabei filmte. Diese Gespräche streamte sie dann bei YouTubeLive. Mitten im Stream begann sie dann aber plötzlich und komplett aus dem Nichts damit, eine Zuschauerin, mit der sie telefonierte, rücksichtslos und verletzend zu beleidigen. In diesem Moment fiel Playmate Tessi außerdem auf, dass ihr Gegenüber eine Perücke trug. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Zuschauerin diese Perücke nicht zum Spaß trug, sondern weil sie vor Kurzem wegen einer Blutkrebs-Erkrankung mit einer Chemotherapie behandelt wurde.
Für das selbst ernannte Playmate Tessi war dies allerdings kein Grund, sich zurückzunehmen. Im Gegenteil – die Streamerin verlangte daraufhin, dass das Mädchen am anderen Ende der Leitung ihre Perücke abnimmt, was Tessi wiederum zum Anlass nahm, sich hemmungslos über die Krebserkrankung lustig zu machen. Kurz danach rechtfertigte sich das kranke Mädchen und nannte als einzigen „positiven“ Teil ihrer Erkrankung, dass es zum Glück genug Menschen gibt, die sie finanziell unterstützten, also zum Beispiel die Chemotherapie bezahlen oder die Perücke finanzieren. Allerdings hörte Tessi nicht auf und beleidigte das Mädchen immer weiter. Zwar wusste Tessi, dass sie hier mehr als grenzwertige Aussagen trifft, sie schien sich der Konsequenzen jedoch nicht ganz bewusst zu sein. Im Stream ging sie nämlich davon aus, dass diese kontroversen Ausschnitte niemals als einzelne Clips auf YouTube hochgeladen werden und sie deshalb auch nicht gecancelt wird. Allerdings machte sie diese Rechnung nicht ohne einige Zuschauer, die so schockiert von dem Stream waren, dass sie die schrecklichen Aussagen kurzerhand online stellten und somit für einen Shirtstorm gegen Playmate Tessi sorgten.
Allerdings ist die Geschichte hier noch lange nicht zu Ende. Denn rund zwei Wochen nach Tessis Shitstorm kam es dann zu einem weiteren Stream: In diesem Stream filmte sich Tessi wieder mal beim Schlafen. Urplötzlich hörte man dann jedoch laute Geräusche: Im Zimmer nebenan hatte Tessis Vater nämlich gerade von dem schrecklichen Video erfahren und fing an, laut in der Gegend rumzuschreien, ohne zu wissen, dass man ihn live im Stream hören konnte. Auf diese Weise fanden einige Zuschauer schließlich heraus, wo Tessis Vater, der übrigens auch einen eigen YouTube-Kanal hat, arbeitet. Um sich für die enormen Frechheiten seiner Tochter zu rächen, entschlossen dann einie Zuschauer, dem Chef von Tessis Vater die geschmacklosen Sprüche von dessen Tochter zu zeigen. Der Chef war darauf hin so schockiert, dass er Tessis Vater kurzerhand aus besonderem Grund kündigte. Natürlich brannte Tessis Vater daraufhin eine Sicherung durch und er rief wutentbrannt seine Tochter an. Diese war zufällig zur gleichen Zeit jedoch mal wieder am Streamen und nutzte die Gelegenheit, den Streit mit ihrem Vater im Internet zu präsentieren.
Nachdem ihr Vater Tessi also am Telefon aufforderte, sein Haus zu verlassen, wurde es jedoch richtig absurd. Tessi rief vor laufender Kamera die Polizei an und sagte, dass ihr Vater sie gewaltsam bedroht hätte und ihr etwas Schlimmes antun würde, wenn sie das Haus nicht verlässt. Sie behauptete sogar, dass ihr Vater sie mit einer Schusswaffe komplett erledigen könnte. In Absprache mit der Polizei verließ Tessi daraufhin also das Haus, bevor ihr Vater heimkam, und buchte sich ein Hotelzimmer. Und wie sollte es anders sein: Von dort aus begann sie dann direkt den nächsten Live-Stream, in dem man sehen konnte, wie sie wieder mit ihrem Vater telefonierte, der nach wie vor extrem wütend auf sie war. Der Streit zwischen den beiden ging am Ende sogar so weit, dass ihr Vater wenige Tage darauf selber einen YouTube-Live-Stream startete, in dem er erklärte, warum er so wütend auf seine Tochter ist. Er erzählte, dass er Tessi und ihre Schwester seit 13 Jahren alleine großziehen muss und er deshalb ein besonderes Verantwortungsbewusstsein gegenüber seiner Tochter hat. Für ihn war es daher nicht nur unfassbar, dass sich Tessi über schwer kranke Menschen lustig macht, sondern auch, dass sie im Anschluss daran sowohl der Öffentlichkeit als auch der Polizei Lügen über ihren Vater erzählt.
Das gesamte Video war also eine Art Abrechnung mit der eigenen Tochter, da der Vater nicht mehr weiß, was er zu diesen Vorkommnissen sagen soll. Wer jetzt jedoch denkt, dass Playmate Tessi ein schlechtes Gewissen hat, weil sie sich sowohl über eine sterbenskranke Person lustig gemacht hat als auch für die Kündigung ihres Vaters verantwortlich ist, der liegt leider komplett daneben. In ihren neusten Live-Streams macht sich Tessi nämlich regelmäßig über diese Vorfälle lustig. Zwar werden ihre Videos mittlerweile nur noch sehr wenig angeklickt und fast ausschließlich schlecht bewertet, dennoch zeigt die gesamte Geschichte ein großes Problem auf, auf das wir zum Abschluss dieses Beitrags noch eingehen wollen. Die Geschichte von Playmate Tessi macht nämlich sehr stark deutlich, dass Streaming-Plattformen wie Twitch oder YouTube auch schnell für diskriminierende Meinungen und Äußerungen missbraucht werden können.
Im Falle von Playmate Tessi ist dies vermutlich auf eine hochgradige narzisstische Störung, massiven Geltungsdrang und bewusst antisoziales Verhalten zurückzuführen, mit dem sie nicht nur für Aufmerksamkeit, sondern auch gezielt für Ärger und Hass sorgen will. Zwar ist es sehr vorbildlich, dass die meisten Zuschauer dafür gesorgt haben, dass sie als menschenverachtende Psychopathin geoutet wird – dennoch sind ihre Kommentare gegenüber Kranken und Schwächeren sehr gefährlich. Da nämlich theoretisch jeder auf solche Inhalte zugreifen kann, besteht immer das Restrisiko, dass sich andere von solchen Aussagen ermutigt fühlen, ebenfalls diskriminierend und unempathisch zu handeln. Solltet ihr also mal miterleben, dass jemand ungerecht behandelt oder aufgrund einer Krankheit oder einem körperlichen Leiden sogar gemobbt wird, traut euch unbedingt einzuschreiten – egal ob im Internet oder im realen Leben.
Bevor wir diesen Artikel beenden, wollen wir noch ganz kurz auf eine Auflösung dieses Falls eingehen, den zumindest einige Internet-User für möglich halten: und zwar dass alles nur gespielt ist. In einigen Kommentaren wurde vermutet, dass sowohl die Kommentare über das krebskranke Mädchen als auch die Telefonate mit dem Vater und der Polizei gefakt waren, da man nie die Gesichter der anderen Beteiligten gesehen hat. Da Tessi in einem Video außerdem mit dem Gedanken spielte, ein Rap-Album aufzunehmen, sagen ein paar User sogar, dass das alles nur eine geschmacklose Promo-Aktion war, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Inzwischen behauptet Tessi sogar selbst, dass sie nur getrollt habe, um guten Content zu liefern, machte sich dadurch aber kein Deut beliebter. In wiefern die Geschehnisse aus Tessis Streams also echt waren oder nicht, muss letztlich jeder für sich entscheiden.
Und das war es auch schon mit unserem Beitrag. Schreibt uns doch mal in die Kommentare, was ihr von der ganzen Sache haltet und wie ihr reagieren würdet, wenn ihr Zeuge einer solchen Aktion wärt? Ansonsten hinterlasst uns gerne eine Bewertung und schaut für weitere spannende Inhalte unbedingt auf unserer Startseite vorbei! Bis zum nächsten Mal, hier bei Wissenswert.